Manchmal rast unser Leben nur so dahin. Wir fühlen uns getrieben und sind nicht mehr Frau/Herr der Lage. In solchen Momenten geht uns unsere Selbstwirksamkeit verloren und Gefühle von Hilflosigkeit, Angst und Unruhe überfluten uns.

„Wenn Du es eilig hast, geh langsam. Wenn Du es noch eiliger hast, geh einen Umweg.“ (Zitat aus Japan)

Dieses Zitat aus Japan bringt es auf den Punkt. Es klingt zwar paradox, aber genau in diesen Augenblicken ist es sinnvoll innezuhalten und einen Gang runterzuschalten. Machen Sie einige bewusste Atemzüge, räkeln und strecken Sie sich.

Viele Menschen sind Stolz, wenn Sie besonders multitasking-fähig sind. Inzwischen hat sich aber herauskristallisiert, dass wir nicht produktiver und effektiver sind, wenn wir viele Dinge parallel erledigen. Im Gegenteil: Wir machen dann nämlich nichts richtig. Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass wir glücklicher und zufriedener sind, wenn wir voll und ganz bei der Sache sind. Interessanterweise sogar bei Tätigkeiten, die wir als unangenehm empfinden.

Sie sehen, Achtsamkeit, also im HIER und JETZT sein, ist das genaue Gegenteil von Multitasking.

1. Stress gehört zum Leben dazu

Stress gehört zu unserem Leben einfach dazu. Ein Leben ohne Stress ist unrealistisch. Und glauben Sie mir, Stress an sich ist nicht unbedingt negativ. Stress macht uns wacher und leistungsfähiger. Wir sind präsent und können unser ganzes Potenzial schnell abrufen. Entscheidend ist aber wie wir eine stressige Situation bewerten. Hier haben wir zwei Alternativen. Entweder wir sehen einen großen unüberwindbaren Berg voller Probleme. Das lähmt uns und verstärkt den Stress natürlich um ein vielfaches. Oder wir nehmen diese Situationen als Herausforderungen an. In diesem Fall kann uns das sogar noch beflügeln und völlig neue Ressourcen in uns wecken. Also: Es kommt auf unsere Sichtweise an, wie wir mit Stress umgehen und ihn wahrnehmen.

2. Die inneren Antreiber identifizieren

Wenn Sie erkennen, was sie antreibt, haben Sie die Chance, es bewusst zu ändern. Vielleicht entdecken Sie sich in einem der folgenden Antreiber wieder.

  • Ich mache es gern allen recht
  • Ich möchte alles perfekt machen
  • Ich strenge mich mehr an als die anderen
  • Ich möchte meine Dinge schnell erledigen

Kommt Ihnen das bekannt vor? Sehr gut! Dann können sie ab sofort in brenzligen Situationen Ihren Antreiber-Satz anschauen und entscheiden, ob Sie nicht die Wahl haben, mal anders zu handeln. Formulieren Sie den Glaubenssatz doch einfach mal um. Ihr Antreiber ist: Ich mache es gern allen recht. Machen Sie daraus einfach: Ich mache es mir recht!

3. Gönnen Sie sich Pausen

Ihr Alltag ist immer hektisch und voll? Alle wollen etwas von Ihnen? Wenn so Ihr Tag aussieht, nehmen Sie sich eine kleine Auszeit! Das geht nicht, sonst schaffen Sie alles nicht? Gerade wenn Ihr Stresslevel besonders hoch ist, umso sinnvoller ist eine Pause! Gönnen Sie sich zwischendurch ein paar Minuten, um Ihre Gedanken zu sammeln und aus dem Fenster zu schauen. Dehnen und strecken Sie sich. Machen Sie einen kleinen Spaziergang oder fokussieren sich einige Atemzüge auf eine tiefe Bauchatmung. Das Resultat: Ihre Akkus sind wieder aufgeladen und Sie können mit frischer Power an neue Aufgaben gehen.

4. Achtsam den Tag beginnen

Wenn Sie aufwachen, gönnen Sie sich einige Minuten, um wach zu werden. Strecken Sie sich und verbannen Sie erstmal alle Gedanken an die Arbeit und was heute auf Sie wartet aus Ihrem Kopf. Fragen Sie sich: Wie geht es mir gerade? Scannen Sie Ihren Körper vom Kopf bis zu den Füßen. Nehmen Sie wahr wo sich Ihr Körper wohl und heil anfühlt und wo vielleicht Verspannungen und Anspannungen sitzen. Nehmen Sie wahr ohne zu werten! Wenn Sie aufgestanden sind, suchen Sie sich eine Tätigkeit aus, die Sie besonders achtsam wahrnehmen möchten. Das kann das Eincremen, Duschen oder Zähneputzen sein. Nehmen Sie diese Tätigkeit ganz bewusst und mit allen Sinnen wahr. Wie schmeckt die Zahnpasta? Wie fühlt sich die Zahnbürste im Mund an?

5. Achtsam in die Nacht

Lassen Sie den Tag ruhig und gemütlich ausklingen. Nehmen Sei sich die Zeit, sich einige Minuten bewusst hinzusetzen und den Tag hinter sich zu lassen. Wenn Sie etwas noch sehr beschäftigt, schreiben Sie es auf. So bekommen Sie es für die Nacht aus Ihrem Kopf und können sich am nächsten Tag wieder damit befassen. Kleiner Tipp: ein kleines Gedankentagebuch anlegen. Hier können Sie alles was Sie beschäftigt aufschreiben. Das verhindert, dass Sie es in Ihren Gedanken immer wieder durchspielen und so das Gedankenkarussell startet. Wenn Sie im Bett liegen, nehmen Sie wahr wie der Körper hier liegt und atmet. Gut eignet sich auch Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung, um in einen tiefen und erholsamen Schlaf zu sinken. Und: Handy, Computer etc. haben nichts in dem Raum verloren, in dem Sie schlafen.